J. Schmid, 04.01.2018
An den ersten beiden Mittwochen im Dezember besuchte der Schreiner Hr. Siebner die BLO-Umweltgruppe. Zunächst klärten wir gemeinsam im Klassenzimmer, mit welchen Materialien und Werkzeugen ein Schreiner arbeitet, was er herstellt und welche Fähigkeiten man für diesen Beruf unbedingt mitbringen muss. Im Anschluss betrachteten wir, was wir gemeinsam in den kommenden 8 BLO-Stunden herstellen wollten: einen Bienenstock für unseren Schulgarten! Wir begutachteten ein Muster, das wir bereits aufgebaut gekauft haben und besprachen, wie die Einzelteilen heißen (Gitterboden, Magazine und Deckel).
Anschließend gingen wir in unsere Werkstatt. Dort maßen, sortierten und beschrifteten wir die bereits zurechtgesägten Einzelteile mit Hilfe der Baupläne. Im Anschluss zeigte uns Herr Siebner, wie man mit unserer großen Fortmatkreissäge eine Nut und eine Feder in die Holzteile sägen kann. Diese brauchten wir jeweils, um die Seitenteile und Teile der Stirnseiten ineinander stecken und verschrauben zu können.
Danach teilten wir uns in zwei Gruppen auf. Eine Gruppe baute den Deckel für die Bienenbeute. In diesen mussten wir als Isolierung für den Winter eine Styroporplatte in den Zwischenraum einarbeiten. Die andere Hälte der BLO-Gruppe bauten währenddessen die drei Magazine zusammen. Hier werden ab nächstem Frühjahr die Arbeitsbienen ihre Waben bauen und Honig einbringen und die Königin Eier ablegen. Auch hier mussten wir die Teile richtig zusammensetzen, Bohrlöcher ausmessen und aufzeichnen, vorbohren, mit einem Senkkopf das Bohrloch verbreitern - beides verhindert, dass das Holz im Anschluss zerspringt - und schließlich verschrauben. Im Anschluss brachten wir an der Unterseite Leisten an, die verhindern, dass der Deckel, die Magazine und der Gitterboden verrutschen. Als letzten Arbeitsschritt an diesem Tage brachen wir die sichtbaren Kanten mit Schleifpapier.
In der folgenden Woche bauten wir mit Hilfe des Plans einen Gitterboden. Hier mussten wir mit einem Tacker das Gitternetz zwischen den Holzleisten befestigen, durch dieses können die Bienen nicht hindurch. Unter das Gitternetz können wir in Zukunft den Varroaboden einschieben und kontrollieren, ob das Bienenvolk ausreichend gegen die Varroamilbe geschützt ist. Auch mussten wir noch eine Leiste mit dem Flugloch in der richtigen Größe für die Bienen zurechtsägen.
Als letzten Arbeitsschritt behandelten wir alle Bauteile noch mit Leinölfirnis. Dies ist wichtig, damit die gekaufte und die selbstgebaute Bienenbeute auch über einen längeren Zeitraum vor Wind und Wetter geschützt sind. Zum Abschluss konnten wir Herrn Siebner noch einmal Fragen stellen. So klärten wir zum Beispiel, wie lange die Ausbildung zum Schreiner dauert, wie viele Jahre die Bienenbeute die Witterung aushält und wie oft der Schreiner während der Arbeitszeit mit Lacken, Lasuren und Ölen arbeiten muss. Eigentlich muss er jedes Stück, dass er zuvor gebaut hat im Anschluss auch behandeln. Mit Ausnahme des Streichens - aufgrund des intensiven Geruchs - hat allen Schülern dir Arbeit mit dem Werkstoff Holz sehr viel Spaß gemacht. Herrn Siebner wollen wir hier auch noch einmal für alles danken, was er uns gezeigt hat.