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Diese Biographie wurde uns für das Schülerprojekt im Rahmen des Jenö-Konrad-Cup 2024 freundlicherweise von Herrn Bernd Siegler zur Verfügung gestellt:

 

Poisson, Elsa

* 6. 8. 1904, Nürnberg

† 15. 10. 1987, Flushing, New York City (US)

 

Am 1. Mai 1925 wurden Elsa Poisson und ihre Schwester Berta Mitglieder in der Tennisabteilung des 1. FC Nürnberg. Am 31. Dezember 1931 trat Berta wieder aus. Elsa war schon am 31. Dezember 1930 ausgetreten, doch am 1. Juli 1932 wieder eingetreten. Am 30. April 1933 entfernte der FCN Elsa aus der Mitgliederliste und markierte dies auf ihrer Karteikarte mit dem Stempel »30. APR. 1933«. Den letzten Mitgliedsbeitrag hatte sie für März 1933 bezahlt.

 

Die Privatsekretärin Elsa Poisson wurde am 6. August 1904 in Nürnberg als zweite Tochter des Kaufmanns Karl Poisson und seiner Ehefrau Frederike (geb. Lehmann) geboren. Ihre Schwester Berta kam am 19. Juni 1903 zur Welt. Die jüdische Familie wohnte in der Blumenthalstraße 4. Vater Karl betrieb ein Agenturgeschäft. Er starb am 15. September 1915, da war Elsa gerade elf Jahre alt geworden. Ab 1932 zog die Familie schrittweise nach Berlin. Berta wurde am 28. Januar 1932 nach Berlin-Charlottenburg und Mutter Frederike am 18. Juni 1932 nach Wilmersdorf abgemeldet. Elsa Poisson wohnte in Nürnberg zunächst in der Marienstraße 11 und dann in der Bahnhofstraße 11, bevor sie am 20. September 1934 ebenfalls nach Berlin-Wilmersdorf abgemeldet wurde. Ihre Mutter wohnte in Berlin in der Livländischen Straße 2 und emigrierte 1941 in die USA. Am 14. Juli 1941 kam Frederike Poisson mit dem Schiff »Villa de Madrid« von Barcelona aus in New York an. In ihrer Absichtserklärung zur Einbürgerung vom 10. Februar 1942 gab sie an, dass ihre Tochter Elsa in Palästina wäre und ihre Tochter Bertie bereits in New York wohne.

 

Mutter Frederike starb im August 1966 in Scarsdale, New York.

Berta Poisson war am 2. September 1939 mit dem Schiff »Westerland« von Antwerpen nach New York gefahren. Eigentlich hatte die Lehrerin Mitte August 1939 bei einer Agentur in Zürich für die »überseeische Auswanderung« eine Zugfahrkarte von Lausanne, ihrem letzten Wohnsitz, nach Rotterdam, und von dort die Überfahrt mit dem Schiff »Statendam« nach New York für insgesamt 961,30 Schweizer Franken erstanden. Warum sie den Abfahrtsort und das Schiff gewechselt hat, ist nicht bekannt. Am 2. Mai 1945 wurde sie als »Bertie Irene« Poisson in New York eingebürgert und starb am 2. Februar 1987 in Dade, Florida.

 

Elsa Poisson wohnte in Haifa und heiratete in Israel den in Wiesbaden geborenen Rudolf Gradenwitz. 1943 kam Tochter Daniela zur Welt und 1947 emigrierten sie in die USA. Am 23. Februar 1947 fuhr die Familie mit der »Saturnia« von Alexandria nach New York und kam am 11. März 1947 in New York an. Elsas Mann starb im Februar 1975.

 

Elsa Gradenwitz (geb. Poisson) starb am 15. Oktober 1987 im Alter von 83 Jahren in Flushing, Queens, New York City.

 

AB; NA-NY; NA-PH; S-AA; StadtAN: C 21/X, C 27/IV, C 22/II; US-FD; US-PL; US-SS

 

Quelle: 

Siegler, Bernd (2022): Heulen mit den Wölfen. Der 1.FC Nürnberg und der Ausschluss seiner jüdischen Mitglieder. Fürth: starfruit publications

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© SFZ Jean-Paul-Platz - letzte Aktualisierung 27.09.2025