Diese Biographie wurde für das Schülerprojekt im Rahmen des Jenö-Konrad-Cup 2024 freundlicherweise von Herrn Bernd Siegler zur Verfügung gestellt:
* 11. 2. 1899, Zirndorf
† 7. 10. 1992, Netanya (IL)
Am 1. August 1931 wurde Alfred Meinstein Mitglied in der Tennisabteilung des 1. FC Nürnberg. Am 30. April 1933 entfernte der Club ihn aus der Mitgliederliste und markierte dies auf seiner Karteikarte mit dem Stempel »30. APR. 1933«. Seinen letzten Beitrag hatte er für das zweite Halbjahr 1932 entrichtet.
Alfred Meinstein wurde am 11. Februar 1899 in Zirndorf als sechstes und letztes Kind von Siegmund Meinstein und seiner Ehefrau Lina (geb. Mann) geboren. Im Ersten Weltkrieg war er unter anderem bei den Nachrichten-Ersatzabteilungen in München und Nürnberg stationiert. Sein sechs Jahre älterer Bruder Ludwig kam im Februar 1920 in New York bei der Spanischen-Grippe-Pandemie ums Leben. Am 12. Dezember 1928 starb Alfred Meinsteins Vater und am 10. Mai 1933 seine Mutter.
Der Kaufmann Alfred Meinstein wohnte in Zirndorf im Vestner Weg 5 und dann ab November 1931 in Nürnberg in der Allersberger Straße 43. Am 8. Dezember 1931 ist auf Alfred Meinsteins Meldekarte »abg.(emeldet) Unbekannt« vermerkt. Mit Bekanntmachung im Reichsanzeiger wurde Meinstein am 18. Mai 1934 der deutschen Staatsangehörigkeit für verlustig erklärt.
Wie seine Schwestern Hedwig und Helene emigrierte auch Alfred nach Israel, zuvor war er laut dem United States Holocaust Memorial Museum in Amsterdam. Alfreds Bruder Wilhelm emigrierte nach Südafrika (Johannesburg), das Schicksal seiner Schwester Selma ist unbekannt.
Am 10. Mai 1936 heiratete Alfred Meinstein in Ra’anana – einer Stadt nördlich von Tel Aviv – Grete Reis. Am 7. Oktober 1992 verstarb er im Alter von 93 Jahren in Netanya.
D-BH; JewishGen Online Worldwide Burial Registry (JOWBR); StadtAN C 21/X; USHMM
Quelle:
Siegler, Bernd (2022): Heulen mit den Wölfen. Der 1.FC Nürnberg und der Ausschluss seiner jüdischen Mitglieder. Fürth: starfruit publications