Diese Biographie wurde für das Schülerprojekt im Rahmen des Jenö-Konrad-Cup 2024 freundlicherweise von Herrn Bernd Siegler zur Verfügung gestellt:
Maienthau, Else
* 21. 3. 1901
† unbekannt (IL)
Maienthau, Herbert
* 11. 1. 1890, Nürnberg
† 30. 12. 1976, Haifa (IL)
Herbert Maienthau und seine Frau Else wurden am 1. Januar 1926 Mitglied der Tennisabteilung des 1. FC Nürnberg. Auf seiner Mitgliedskarte ist mit »2. 1. 1900« das Geburtsdatum falsch angegeben. Am 30. April 1933 entfernte der FCN beide aus der Mitgliederliste und markierte dies auf ihren Karteikarten mit dem Stempel »30. APR. 1933«. Ihren letzten Beitrag hatten sie jeweils für das erste Quartal 1933 entrichtet.
Der Kaufmann Herbert Maienthau wurde am 11. Januar 1890 in Nürnberg als Sohn von Sigmund und Adelheid Maienthau (geb. Freundlich) geboren. Im Ersten Weltkrieg war er beim Bayerischen Ersatz-Infanterie-Regiment Nr. 05 in Nürnberg. Am 15. Dezember 1916 geriet er in französische Gefangenschaft und kehrte erst am 2. Februar 1920 nach Nürnberg zurück.
Am 17. Februar 1923 heiratete er die am 21. März 1901 in Nürnberg geborene Else Zucker. Sie war Tochter des Kaufmanns Max Zucker und seiner Frau Friede (geb. Meyerfeld). Am 31. Oktober 1924 kam Tochter Helga und am 28. Oktober 1928 Sohn Walter zur Welt. Die jüdische Familie wohnte in der Guntherstraße 47.
Laut Meldedatei wurden Herbert, dessen Vater 1923 und dessen Mutter 1929 verstorben waren, und Else Maienthau am 15. November 1934 nach München abgemeldet. Ende März 1941 wurde die Familie Maienthau vom Department of Migration der Regierung von Palästina eingebürgert. Sie wohnten in Haifa in der Arlozorov Street 70.
Herbert Maienthau starb am 30. Dezember 1976 im Alter von 85 Jahren in Haifa. Über das weitere Schicksal von Else Maienthau und ihre Kinder Helga und Walter ist nichts bekannt.
D-BH; DNB; GBN 1998; NARA; StadtAN: C 21/X, C 27/III, C 27/IV
Quelle:
Siegler, Bernd (2022): Heulen mit den Wölfen. Der 1.FC Nürnberg und der Ausschluss seiner jüdischen Mitglieder. Fürth: starfruit publications