Diese Biographie wurde für das Schülerprojekt im Rahmen des Jenö-Konrad-Cup 2024 freundlicherweise von Herrn Bernd Siegler zur Verfügung gestellt:
Liebenthal, Bernhard
* 6. 9. 1920, Nürnberg
† unbekannt
Liebenthal, Hans Ludwig
* 6. 9. 1920, Nürnberg
† unbekannt
Bernhard und Hans Liebenthal traten am 1. April 1932 als Schüler in die Tennisabteilung des 1. FC Nürnberg ein. Am 30. April 1933 entfernte der FCN beide aus der Mitgliederliste und markierte dies auf ihren Karteikarten mit dem Stempel »30. APR. 1933«. Die letzten Mitgliedsbeiträge hatten sie für Juni 1932 bezahlt.
Die Zwillinge Bernhard und Hans Liebenthal wurden am 6. September 1920 als Söhne des jüdischen Kaufmanns Kurt Liebenthal und seiner Ehefrau Fanny (geb. Oppenheimer) geboren. Das Paar war am 14. März 1916 von Berlin nach Nürnberg gezogen und wohnte in der Wodanstraße 72.
Beide wurden am 12. Juni 1936 nach Florenz abgemeldet. Sie emigrirten nach England und wohnten 1939 in der Skardu Road in Hampstead, London. Über ihr weiteres Schicksal ist nichts bekannt. Die Eltern der beiden wohnten zuletzt am Kaulbachplatz 13 und wurden am 29. November 1941 von Nürnberg nach Riga-Jungfernhof deportiert. Bei diesem Transport mit der Zugnummer Da32 wurden 1.008 frankische Jüdinnen und Juden – darunter 517 aus Nürnberg – ins Baltikum verschleppt. Nur 18 überlebten. Kurt und Fanny Liebenthal gelten seitdem als verschollen.
AA; GBN 1998; StadtAN: C 21/X
Quelle:
Siegler, Bernd (2022): Heulen mit den Wölfen. Der 1.FC Nürnberg und der Ausschluss seiner jüdischen Mitglieder. Fürth: starfruit publications