Diese Biographie wurde für das Schülerprojekt im Rahmen des Jenö-Konrad-Cup 2024 freundlicherweise von Herrn Bernd Siegler zur Verfügung gestellt:
* 27. 12. 1900, Erlangen
† 24. 3. 1995, Flushing, New York (US)
Am 1. Juni 1926 wurde Anni Jakob Mitglied des 1. FC Nürnberg. Sie gehörte der Tennisabteilung an, belegte 1930 bei den Club-Meisterschaften im Damen-Einzel den zweiten Platz und wurde Anfang 1932 in den Geselligkeitsausschuss der Tennis-Abteilung gewählt. Am 30. April 1933 entfernte der FCN sie aus der Mitgliederliste und markierte dies auf ihrer Karteikarte mit dem Stempel »30. APR. 1933«. Sie hatte ihren Mitgliedsbeitrag bis einschließlich Juni 1933 im Voraus bezahlt.
Anni Jakob wurde am 27. Dezember 1900 in Erlangen als einzige Tochter des Kaufmanns Ludwig Jakob und seiner Frau Hedwig (geb. Weinschenk) geboren. Die jüdische Familie zog im April 1918 nach Nürnberg und wohnte zuletzt in der Rankestraße 40. Am 29. Juni 1924 starb Anni Jakobs Vater Ludwig in Nürnberg. Zu dieser Zeit wohnte sie bereits in der Weidenkellerstraße 8.
In der Meldekartei der Stadt Nürnberg wurde für die Familie Jakob vermerkt:
»Seit 30. 3. 39 in Paris«, sie wurde nachträglich abgemeldet am 3. August 1939. Die Familie überlebte die Schoah in Frankreich und lebte zuletzt in Moulineaux in der Normandie.
Am 11. April 1946 emigrierten Hedwig Jakob und ihre Tochter Anna Rosa mit dem Schiff »Benjamin Warner« von Bordeaux in die USA. Sie kamen am 28. April 1946 in New York an.
Annie Jakob (Jacob) wurde am 22. April 1952 in New York eingebürgert.
Sie starb am 24. März 1995 im Alter von 94 Jahren in Flushing, New York.
http://www.lorlebergplatz.de/juden_in_erlangen_I_E-J.pdf (aufgerufen am 14. 12. 2021); StadtAN: C 21/X, C 27/II; US-NYC; US-PL; US-SS
Quelle:
Siegler, Bernd (2022): Heulen mit den Wölfen. Der 1.FC Nürnberg und der Ausschluss seiner jüdischen Mitglieder. Fürth: starfruit publications