Diese Biographie wurde für das Schülerprojekt im Rahmen des Jenö-Konrad-Cup 2024 freundlicherweise von Herrn Bernd Siegler zur Verfügung gestellt:
Heilbronn, Adolf
* 19. 11. 1890, Oberursel
† 20. 7. 1965, Brissago (CH)
Heilbronn, Blanka
* 5. 11. 1894, Friedberg
† unbekannt, (CH)
Adolf und Blanka Heilbronn traten am 1. April 1929 dem 1. FC Nürnberg bei. Statt Blanka wurde in der Kartei »Bianca« festgehalten, auch ihr Geburtsjahr war mit »1904« falsch angegeben. Beide waren in der Tennisabteilung aktiv. Am 30. April 1933 entfernte sie der FCN aus der Mitgliederliste und markierte dies auf ihren Karteikarten mit dem Stempel »30. APR. 1933«. Ihre letzten Beiträge hatten sie für das erste Quartal 1933 entrichtet.
Adolf Heilbronn wurde am 19. November 1890 in Oberursel geboren. Der Kaufmann heiratete am 5. September 1922 in Frankfurt Blanka Ella Löwenthal, die am 5. November 1894 geborene Tochter von Ferdinand Löwenthal und seiner Frau Augusta (geb. Strauß).
Am 28. Juli 1927 zogen sie von Frankfurt nach Nürnberg. Das jüdische Paar wohnte dort zunächst in der Pilotystraße 26, zog dann in die Meuschelstraße 1 und zuletzt in die Burgschmietstraße 12.
Von Mitte Dezember 1936 bis Ende Januar 1937 war Blanka Heilbronn nach München abgemeldet, dann zog sie wieder zu ihrem Mann nach Nürnberg. Am 22. August 1938 wurden beide nach Mailand abgemeldet und am 19. Juli 1939 nach Brüssel. Endgültig abgemeldet wurden sie »von Amts wegen« am
20. Februar 1944.
Adolf und Blanka Heilbronn emigrierten am 3. Juni 1941 in die USA. Beide reisten von Lissabon aus mit dem Schiff »Ciudad Sevilla« nach New York. Blanka gab ihre »Declaration of Intention« am 24. Oktober 1941 ab, ihr Mann ließ sich damit bis zum 13. Januar 1942 Zeit. Als er im gleichen Jahr bei der US-Army registriert wurde, war er arbeitslos. Beide wurden am 27. November 1946 in New York eingebürgert und wohnten in der Park Terrace in Inwood, dem nördlichsten Viertel auf der Insel Manhattan in New York.
Adolf Heilbronn litt an Parkinson und starb am 20. Juli 1965 im Alter von 74 Jahren nach einem Herzinfarkt in einem Genesungsheim in Brissago in der Schweiz. Blanka Heilbronn wohnte zu dieser Zeit in Lugano. Über ihr weiteres Schicksal ist nichts bekannt.
AA; D-HH; NA-CP; NA-PH; StadtAN: C 21/X; US-NY; US-PL
Quelle:
Siegler, Bernd (2022): Heulen mit den Wölfen. Der 1.FC Nürnberg und der Ausschluss seiner jüdischen Mitglieder. Fürth: starfruit publications