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Diese Biographie wurde für das Schülerprojekt im Rahmen des Jenö-Konrad-Cup 2024 freundlicherweise von Herrn Bernd Siegler zur Verfügung gestellt:

 

Herta Aufhäuser, ca. 1939

Aufhäuser, Herta

Aufhäuser, Herta

* 6. 5. 1921, Nürnberg

† unbekannt

 

Herta Aufhäuser trat als Schülerin im Alter von elf Jahren am 1. Oktober 1932 in die Tennisabteilung des 1. FC Nürnberg ein. Am 30. April 1933 entfernte der FCN sie aus der Mitgliederliste und markierte dies auf ihrer Karteikarte mit dem Stempel »30. APR. 1933«. Ihren ersten und einzigen Beitrag hatte sie für den Monat Oktober 1932 bezahlt.

 

Die Krankenschwester Herta Aufhäuser wurde am 6. Mai 1921 in Nürnberg geboren. Ihre Eltern Siegfried Aufhäuser und seine Frau Selma (geb. Heidecker) hatten einen Herrenwäsche- und Handschuhhandel als Gewerbe angemeldet. Das Geschäft »Aufhäuser & Cie« – ein Herrenausstatter in der Königstraße – führte Siegfried Aufhäuser mit seinem Bruder Salomon. 1924 wurde Hertas Bruder Walter Helmut geboren. Die jüdische Familie wohnte am Rathenauplatz 2 (später: Feldmarschall-Hindenburg-Platz) und dann in der Hindenburgstraße 24.

 

Anfang 1939 emigrierte Herta Aufhäuser nach London und hieß von da an mit Nachnamen »Aufhauser«. Auf ihrer Meldekartei wurde mit Datum vom

11. Dezember 1941 vermerkt, sie sei »seit 2 Jahren nach London ausgewandert«. Bei ihrem drei Jahre jüngeren Bruder Walter Helmut heißt es: »18. 11. 1939 nach Jerusalem abgemeldet«.

 

Die Geschwister sahen ihre Eltern nicht mehr. Siegfried und Selma Aufhäuser wurden am 29. November 1941 von Nürnberg nach Riga-Jungfernhof deportiert und dort ermordet. Offiziell gelten sie als verschollen.

 

Herta Aufhäuser absolvierte von 1939 bis 1942 im Hospital in Grantham, Lincolnshire (GB), eine Krankenpflege-Ausbildung. 1946 zog sie nach Birmingham und arbeitete als Krankenpflegerin im Woodlands Royal Cripples Hospital in Northfield. Im Juli 1950 heiratete Herta Aufhäuser Frank Martin Linden und bekam die Söhne Steven und Robert sowie die Tochter Janet. 2007 lebte sie immer noch in Birmingham, West Midlands (Staffordshire).

 

Ihr Bruder Walter starb am 16. Februar 2011 in Tel Aviv. Wann und wo Herta Aufhäuser gestorben ist, ist nicht bekannt.

 

Berghofer, Gerd: Die Anderen, Treuchtlingen 2013, S. 110 und 328

GB-GR; GBN 1998; GB-SEW; Register of Nurses, Royal College of Nursing, London, United Kingdom; StadtAN: C 21/X, C 22/II

 

 

Quelle: 

Siegler, Bernd (2022): Heulen mit den Wölfen. Der 1.FC Nürnberg und der Ausschluss seiner jüdischen Mitglieder. Fürth: starfruit publications

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© SFZ Jean-Paul-Platz - letzte Aktualisierung 27.09.2025