Diese Biographie wurde für das Schülerprojekt im Rahmen des Jenö-Konrad-Cup 2024 freundlicherweise von Herrn Bernd Siegler zur Verfügung gestellt:
* 11. 4. 1920, Nürnberg
† 14. 10. 2007, Denton, Texas (US)
Klaus Hechinger trat am 1. Mai 1932 als »Realgymnasiast« in die Tennisabteilung des 1. FC Nürnberg ein. Ein Jahr später, am 30. April 1933, entfernte der FCN ihn aus der Mitgliederliste und markierte dies auf seiner Karteikarte mit dem Stempel »30. APR. 1933«. Den letzten Mitgliedsbeitrag hatte er für Oktober 1932 entrichtet.
Klaus Hechinger wurde am 11. April 1920 als ältester von zwei Söhnen des Kaufmanns Alfred Hechinger und seiner Frau Klothilde (geb. Sulzbacher) geboren. Der Vater war Mitinhaber der 1883 gegründeten Firma »Oppenheimer & Sulzbacher«, die Spielkarten produzierte und weltweit vertrieb. Im Jahr 1930 besuchte Klaus Hechinger die Gymnasialklasse 1 B des Realgymnasiums Nürnberg (heute: Willstätter-Gymnasium).
Die jüdische Familie wohnte damals zunächst am Keßlerplatz 1 und später in der Theodorstraße 9.
In der Meldebehörde wurde Klaus Hechinger am 29. Dezember 1937 nach New York abgemeldet. Er emigrierte mit dem Schiff »Washington« von Hamburg aus in die USA. Am 6. Januar 1938 kam er in New York an und gab am 16. Juni 1938 als Claus Werner Max Hechinger seine Absichtserklärung für den Erwerb der US-amerikanischen Staatsbürgerschaft ab.
Hechingers Eltern und sein Bruder kamen am 2. Mai 1943 mit dem Schiff »Mauretania« in New York an. Die Eltern waren zunächst im August 1939 nach Großbritannien geflüchtet und wohnten in Oxford mit ihrem Sohn Franz Günther, der am Heiligabend 1938 zunächst nach Brüssel abgemeldet worden war.
Als Klaus Hechinger im Juli 1941 für die US-Army registriert wurde, arbeitete er bei »Elliot Greene and Co.« und wohnte in New York. Am 3. November 1943 wurde er als Claude Werner Hechinger in Waco, Texas, eingebürgert. Am 18. April 1953 heiratete er in Queens, New York, Hanna Schweizer. Das Paar wohnte in Flushing, einem Stadtteil von Queens in New York City. Hechingers Frau verstarb am 4. Juli 2006.
Klaus (Claude) Hechinger starb im Alter von 87 Jahren am 14. Oktober 2007 in Denton, Texas.
DNJ; JS; NA-PH; StadtAN: C 21/X; US-PL, US-S
Quelle:
Siegler, Bernd (2022): Heulen mit den Wölfen. Der 1.FC Nürnberg und der Ausschluss seiner jüdischen Mitglieder. Fürth: starfruit publications