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Diese Biographie wurde für das Schülerprojekt im Rahmen des Jenö-Konrad-Cup 2024 freundlicherweise von Herrn Bernd Siegler zur Verfügung gestellt:

 

Ehrenbacher, Robert Dr.

* 1. 4. 1891, Nürnberg

† unbekannt

 

Der Hopfenhändler Robert Ehrenbacher trat am 1. Januar 1929 dem 1. FC Nürnberg bei. Er war Mitglied der Tennisabteilung. Am 30. April 1933 entfernte ihn der FCN aus der Mitgliederliste und markierte dies auf seiner Karteikarte mit dem Stempel »30. APR. 1933«. Seinen letzten Jahresbeitrag in Höhe von 18 Reichsmark hatte er für das Jahr 1932 entrichtet.

 

Robert Ehrenbacher wurde am 1. April 1891 als Sohn der jüdischen Kaufmannsfamilie Siegmund und Ida Ehrenbacher (geb. Hellmann) in Nürnberg geboren. Sein Bruder Ludwig Arthur war sieben Jahre älter.

 

1915 machte Ehrenbacher mit der Dissertation Die Geschichte des fränkischen Hopfenbaues nebst einer Betrachtung der Entwicklung und Organisation des Nürnberger Hopfenmarktes seinen Doktor an der Philosophischen Fakultät an der Universität Erlangen. Im Ersten Weltkrieg war Robert Ehrenbacher bei der Königlich Bayerischen 3. Train-Ersatz-Abteilung in Fürth stationiert. Am 15. Mai 1918 heiratete der Hopfenhändler die Nürnbergerin Franziska Sahlmann. Am 17. Februar 1919 kam Tochter Marianne auf die Welt. Die Familie wohnte zunächst in der Guntherstraße 61 und dann in der Tiergartenstraße 16. Am 7. Mai 1933 starb Robert Ehrenbachers Bruder in Nürnberg. Im gleichen Jahr reichte Ehrenbachers Frau Franziska die Scheidung ein und zog im August 1933 mit Tochter Marianne nach Fürth. »Scheidung der Eheleute aus Verschulden des Mannes am 8. 1. 1934« hieß es in der Meldedatei. Franziska Ehrenbacher zog mit ihrer Tochter am 1. Juli 1937 nach Berlin und beging am

 

29. August 1942 in Wilmersdorf Selbstmord. Sie starb um 23.30 Uhr im »Judenkrankenhaus Iranische Straße«, so das Standesamt.

Robert Ehrenbacher befand sich schon 1934 in Berlin. Am 23. April 1934 heiratete er in Zehlendorf Margot Susanne Bernstein und lebte mit ihr bis 1938 in Berlin-Halensee in der Albrecht-Achilles-Straße 11. Dann emigrierten die beiden nach Brasilien und nahmen die brasilianische Staatsbürgerschaft an. Robert Ehrenbachers letzter bekannter Aufenthalt war Ende 1956 in der Rua Metropole 8, São Paulo, Brasilien.

 

Seine Tochter Marianne wurde im Dezember 1942 von Nordhausen nach Auschwitz deportiert und dort für tot erklärt.

 

DBA; DEA; GBA; http://www.stolpersteine-berlin.de/de/biografie/3092 (aufgerufen am 30. 5. 2021); StadtAN: C 21/X, C 27/III

 

Quelle: 

Siegler, Bernd (2022): Heulen mit den Wölfen. Der 1.FC Nürnberg und der Ausschluss seiner jüdischen Mitglieder. Fürth: starfruit publications

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