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Diese Biographie wurde uns für das Schülerprojekt im Rahmen des Jenö-Konrad-Cup 2024 freundlicherweise von Herrn Bernd Siegler zur Verfügung gestellt:

 

Stern, Alfred

* 11. 12. 1903, Nürnberg

† 15. 8. 1988, Bern (CH)

 

Alfred Stern war mindestens seit 1. Januar 1928 Mitglied des 1. FC Nürnberg, ab diesem Zeitpunkt war der Eingang der Mitgliedsbeiträge in der Kartei vermerkt. Neben dem Eintrittsdatum fehlt auf der Karteikarte auch das Geburtsdatum. Am 30. April 1933 strich der Club ihn aus der Mitgliederliste und markierte dies auf seiner Karteikarte mit dem Stempel »30. APR. 1933«. Seinen letzten Beitrag hatte er für Februar 1933 entrichtet.

Der Kaufmann Alfred Stern wurde am 11. Dezember 1903 als Sohn des Kaufmanns Sigmund Stern und seiner Ehefrau Bianka (geb. Schlüchterer) in Nürnberg geboren. Gemeinsam mit Alfreds jüngerer Schwester Bert(h)a wohnte die jüdische Familie in der Glockenhofstraße 28, dann in der Gibitzenhofstraße 84, und schließlich in der Wodanstraße 72.

 

Diese Adresse hatte Alfred Stern auch beim 1. FCN als Wohnsitz angegeben, als Inkassoanschrift galt das Kaufhaus Behrends in der Allersberger Straße 64. Die jüdische Familie Behrends hatte dort seit 1911 einen Wäsche- und Baumwollhandel betrieben.

Alfred Stern heiratete am 2. Juni 1935 in Nürnberg Ella Behrends. Sein Vater war bereits 1928 gestorben, seine Mutter wurde am 14. August 1933 nach »St. Ludwig« in Frankreich abgemeldet.

 

Laut Eintrag in der Meldekartei vom 12. Februar 1935 war Alfred Stern ab September 1933 nach »St. Louis, Frankreich« abgemeldet. Am 28. Juli 1937 emigrierte er von Genua mit dem Schiff »Rex« nach New York und kam am 5. August 1937 dort an. In seiner »Declaration of Intention« vom 5. Oktober 1937 nannte er als letzten Wohnsitz Mailand. Mitte Februar 1942 wurde er in New York für die US-Army registriert. Alfred Stern starb am 15. August 1988 während eines Aufenthalts in der Schweiz im Alter von 84 Jahren in Bern.

 

Seine Schwester Berta studierte nach einer Ausbildung zur Erzieherin in Heidelberg, Frankfurt und München Medizin. 1927 promovierte sie in München und erhielt 1928 ihre Approbation. Ihre Ausbildung zur Kinderärztin absolvierte sie unter anderem in den Städtischen Krankenanstalten in Nürnberg, danach ließ sie sich in der Glockenhofstraße 28 als Kinderärztin nieder. Am 14. August 1933 meldete sie sich nach Italien ab und wiederholte 1934 ihr medizinisches Examen an der Universität Bari.

 

Am 4. Januar 1940 emigrierten sie und ihre Mutter von Havanna aus nach New York. Bianca Stern starb im Februar 1966 in New York. Berta Stern arbeitete in New York als Pädiaterin und starb 1973 in Rochester, New York.

 

HB; NA-PH; StadtAN: C 21/X, C 27/III, C 27/IV; US-PL; US-SS

 

Quelle: 

Siegler, Bernd (2022): Heulen mit den Wölfen. Der 1.FC Nürnberg und der Ausschluss seiner jüdischen Mitglieder. Fürth: starfruit publications

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© SFZ Jean-Paul-Platz - letzte Aktualisierung 27.09.2025