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Diese Biographie wurde für das Schülerprojekt im Rahmen des Jenö-Konrad-Cup 2024 freundlicherweise von Herrn Bernd Siegler zur Verfügung gestellt:

 

Aal, Hans Alfred

* 5. 10. 1902, Nürnberg

† 13. 1. 1968, London (GB)

 

 

 

Hans Alfred Aal trat am 1. April 1920 dem 1. FC Nürnberg bei, zunächst als passives Mitglied und ab Januar 1929 als aktives Mitglied, die Abteilung ist nicht bekannt. Am 30. April 1933 entfernte der FCN ihn aus der Mitglieder- liste und markierte dies auf seiner Karteikarte mit dem Stempel »30. APR. 1933«. Den letzten Monatsbeitrag in Höhe von einer Mark hatte Aal für den Mai 1933 bezahlt.

 

Der Kaufmann Hans Alfred Aal wurde am 5. Oktober 1902 als erstes Kind der jüdischen Kaufmannsfamilie Adolf Aal und seiner Frau Sofie Ruth (geb. Ebermayer) in Nürnberg geboren. Er war neun Jahre alt, als seine Schwester Liselotte zur Welt kam. Vater Adolf vertrieb in Nürnberg Tabak- fabrikate. Die Familie wohnte in der Petzoltstraße 12 und Hans Alfred Aal besuchte die damalige Handelsschule für Knaben (heute: Johannes-Scharrer- Gymnasium).

 

Am 3. Oktober 1935 ging der Kaufmann, der 1932 eine Spielwarenfabrikation in der Gartenstraße 8 als Gewerbe angemeldet hatte, nach London. Dort lebte schon seit Ende Juli 1935 seine jüngere Schwester Liselotte mit ihrem Mann. Liselotte hatte in Nürnberg »Massage, Pedikure und Manikure« als Gewerbe angemeldet und war am 1. Januar 1930 Mitglied in der Tennisabteilung des

1. FC Nürnberg geworden. Sie wurde ohne konkretes Datum aus der Mitglie- derliste gestrichen.

 

Die Eltern Hans Alfred Aal und seiner Schwester Liselotte emigrierten im Februar 1939 ebenfalls nach Großbritannien.

 

Am 31. Oktober 1939 wurde Hans Alfred Aal »der deutschen Staatsange- hörigkeit für verlustig« erklärt, also ausgebürgert. Er wohnte im Londoner Stadtteil Islington und galt ab Kriegsausbruch wie alle deutschen Flüchtlinge als »Male Enemy Alien«. Das Tribunal, das den Grad seiner Loyalität überprü- fen sollte, entschied am 2. Oktober 1939, dass er als Person der Kategorie B von der Internierung ausgenommen war. Zu der Zeit arbeitete Aal als Direk- tor einer Spielwarenfirma in Islington. Am 21. Juni 1940 wurde er trotzdem interniert.

 

Später zog er in die Grafschaft Surrey im Südwesten Englands, wo auch seine Eltern wohnten. 1956 heiratete er in Willesden, Middlesex, Else Weiss. Hans Alfred Aal starb am 13. Januar 1968 im Alter von 65 Jahren in London.

 

GB-GRO; GB-NAI; GB-PPR; NARA; StadtAN: C 21/X, C 22/II, C 130

 

Quelle: 

Siegler, Bernd (2022): Heulen mit den Wölfen. Der 1.FC Nürnberg und der Ausschluss seiner jüdischen Mitglieder. Fürth: starfruit publications

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© SFZ Jean-Paul-Platz - letzte Aktualisierung 27.09.2025