Basti, Leon, Oliver (Klasse 8b), 25.10.2016
Im Sozialkunde-Unterricht haben wir gelernt, dass es an einem Gericht unter anderem diese Leute gibt: den Richter, die Schöffen, den Protokollführer, den Staatsanwalt, den Verteidiger, den Sachverständiger, die Zeugen, den Angeklagten und manchmal auch jemanden von der Jugendgerichtshilfe. Nun wollten wir diese einmal selbst (bei ihrer Arbeit) beobachten.
So bin ich am Montag mit meiner Klasse zum Nürnberger Justizpalast zu einer Gerichtsverhandlung gefahren. Zuerst mussten wir durch den Metalldetektor gehen. Danach mussten wir alle spitzen und scharfen Gegenstände aus unseren Taschen herausräumen.
Wir haben zuerst einen Schmerzensgeldprozess angeschaut. Es ging darum, dass eine Frau beim Tanken auf einer Benzinlache ausgerutscht ist und sich das Handgelenk gebrochen hat. Sie hat den Tankstellenbesitzer angezeigt und dieser sollte wegen ihrer Verletzung 2000 € Schmerzensgeld zahlen. Dabei mussten die einzelnen Gruppen ein Blatt mit Fragen zum Ablauf und zum Fall ausfüllen.
Danach haben wir uns noch einen spannenderen Prozess angeschaut, über schwere Körperverletzung. Bei der zweiten Verhandlung ging es darum, dass ein Mazedonier einen äthiopischen Mann angegriffen hat. Er rammte ein Messer mit Kraft in seine Schulter. Der Mazedonier tat dies wegen einem Fahrrad, was er haben wollte. Der andere Mann kann seit Monaten keine Sachen mehr heben, ohne dass er Schmerzen hat. Der Angeklagte konnte kein Deutsch, deshalb kam eine Dolmetscherin. Das Urteil war 1 Jahr und 11 Monate auf Bewährung.
Nach der Gerichtsverhandlung mussten wir auf einem Stadtplan das Untersuchungsgefängnis finden. Es war gar nicht weit weg vom Gerichtsgebäude. Danach sind wir an der Pegnitz entlang gelaufen und haben an einem Spielplatz gemeinsam unsere Antworten auf die Fragen zusammengefasst und kontrolliert. Danach sind wir weiter über den Kettensteg in die Stadt gelaufen und von dort mit der U-Bahn zurück zur Schule gefahren.