Die berufliche Eingliederung unserer Schüler steht am SFZ Jean-Paul-Platz schon immer im Focus der Arbeit der Oberstufe.
Im Fach Berufs- und Lebensorientierung (BLO) werden die SchülerInnen -vorwiegend praxisorientiert- an verschiedenste Berufsfelder heran geführt. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem
Gewerblich-Technischen (GTP) und dem Hauswirtschaftlich-Sozialen Bereich (HSB). In den Jahrgangsstufen 7 und 8 besuchen die Schüler trimesterweise verschiedene BLO-Gruppen (zurzeit sind dies Werken,
Hauswirtschaft, Kochen und Gastronomie, Computer und Umwelt/ Garten- und Landschaftsbau). Die Arbeitsabläufe in Betrieben und die darin ausgeübten Berufe lernen die Schüler im Laufe der
Jahrgangsstufe 7 während verschiedenster Betriebserkundungen kennen. Das Hauptaugenmerk liegt hier auf lokalen Betrieben und deren Berufen, in denen die Schüler im Anschluss auch erste Erfahrungen in
Form von Betriebspraktika sammeln können.
Neben intensiven Kontakten zum Berufsberater der Schule, der die Besuche im Berufsinformationszentrum (BIZ) organisiert und auch zu Elterninformationen in die Schule kommt, haben wir für unsere
Schule eigene Schwerpunkte in der beruflichen Vorbereitung gesetzt, die wir versuchen im Rahmen von BLO umzusetzen.
Wir haben ein Netzwerk von Meistern in der Schule aufgebaut (z.B. Schneiderin, Friseur, Koch, Bäcker, Gärtner, Zweiradmechaniker, Floristin, Maler) die jährlich die 8. und 9.Klassen über die Grundlagen des jeweiligen Berufsfeldes informieren und zur Vertiefung ein kleines Projekt aus ihrem Berufsfeld anbieten (z.B. farbliche Gestaltung von Klassenräumen und Fluren, Nähen von Kissenbezügen, Check der Schülerfahrräder, Bau von Palettenmöbeln oder Bienenbeuten für unsere Schulimkerei und vieles mehr).
In den Klasssen 7-9 machen die Schüler Betriebspraktika in Betrieben und werden dabei von ihren Lehrkräften betreut. Seit dem Schuljahr 2014/15 absolvieren die Schüler der 9. Klassen erstmals
jeden Mittwoch zusätzlich ein ganztägiges Tagespraktikum in einem festen Betrieb. Dies ersetzt den BLO - Praxisunterricht dieser Jahrgangsstufe.
Die SchülerInnen der 7. und 8. Klassen nehmen außerdem am Berufsorientierungsprogramm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung teil. Mit dieser Maßnahme werden die Jugendlichen mit ähnlichen
Zielen für 10 Tage in den Werkstätten der NoA an die Berufs- und Arbeitswelt herangeführt.
Ein weiterer Schwerpunkt unserer Oberstufenarbeit liegt in der Schaffung von „Ernstsituationen“. So müssen sich unsere Entlassschüler in einem realistisch gestalteten
Vorstellungsgespräch vor fremden Personen, darunter eine ehemalige Ausbildungsleiterin, 20 Minuten präsentieren und ihre Stärken darstellen. Die Schüler werden dazu zu bestimmten Uhrzeiten bestellt,
sollen ihre Kleidung der Situation anpassen, müssen ihre Unterlagen (Lebenslauf, Bewerbungsanschreiben, Praktikumsbeurteilung) vorlegen und bekommen danach sofort ein Rückmeldung über ihren Auftritt.
Außerdem bekommen die Schüler am Ende der 9. Jahrgangsstufe ihre Unterlagen auch auf einem USB-Stick ausgehändigt.
Dem Ernstcharakter dient auch die offizielle Abschlussprüfung der 9. Klassen, entweder im Förderschwerpunkt Lernen oder als Mittelschulabschluss.
Alle SchülerInnen erhalten in der 9.
Klasse ein besonderes Gutachten, in dem Aussagen über ihre Stärken und Schwächen getroffen werden. Die Empfehlung über die berufliche Eingliederung nach der Schule wird gemeinsam mit dem
Berufsberater der Arbeitsagentur erstellt. Fast alle Abgänger unseres Förderzentrums erhalten von der Agentur einen sogenannten Rehastatus zuerkannt, der ihnen eine besondere Förderung bei der
Berufseingliederung (BvB, BVJ) und in der Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf zugesteht. Die Ausbildung erfolgt im Regelfall über die Alfred-Welker-Berufsschule. Diese und das
Berufsbildungswerk des Bezirks Mittelfrankens (BBW), in dem die Schüler nach Verlassen unserer Schule eine Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme (BVB) absolvieren können, lernen die SchülerInnen der
Abschlussklasse im Rahmen von Schnuppertagen bereits kennen.
Bislang konnte ein hoher Prozentsatz der
Schüler, die es schafften ihren Verpflichtungen, so z.B. der Einhaltung von Terminen beim Berufsberater nachzukommen, in eine geeignete Maßnahme zur beruflichen Vorbereitung und danach in eine
passende Ausbildungsstelle vermittelt werden.
Die 7. Klassen des Förderzentrums am Jean-Paul-Platz in Nürnberg hatten die Möglichkeit im Rahmen eines schulhausinternen Praktikums Herrn Strobel und sein Bäckerhandwerk näher kennen zu lernen. In der Schulküche des Förderzentrums führten die Kinder einen theoretischen und einen praktischen Teil durch.